Die Arbeit als Product Owner ist sehr verantwortungsvoll. Man ist für die Optimierung des „Values“ oder „Wertes“ verantwortlich. In manchen Fällen bedeutet das auch, die schwere Entscheidung als Product Owner zu treffen, ein Produkt nicht weiterzuentwickeln. Genau das ist mir bei unserem Projekt „Skyler“ passiert.

Wenn dich alle Details dazu interessieren, schau dir gerne die vollständige Fallstudie an.

Was ist Skyler?

Die Idee war, uns als Agile Coaches in weiten Teilen überflüssig zu machen. Ein großer Teil unserer Aufgabe ist es, Fragen zu stellen und Antworten zu geben. Das kann heutzutage auch eine Künstliche Intelligenz (KI) übernehmen. Wenn also agile Teams durch eine App begleitet werden, die gute Fragen stellt und noch bessere Antworten gibt, dann könnte die Begleitung durch einen „echten“ Agile Coach um bis zu 80% reduziert werden. Ein klarer Business Case für Unternehmen: Die App hilft Tag und Nacht, der Agile Coach ist einmal die Woche vor Ort und übernimmt all das, was eine Software nicht kann.

Wie sind wir vorgegangen?

Zunächst haben wir Personen aus der Zielgruppe befragt. Herausgekommen ist, dass diese ein großes Interesse an solch einer App hatten. ValueRise schloss sich daher mit einem Partner zusammen und entwickelte einen Prototyp. Dieser sollte möglichst kostengünstig sein und war deshalb als „Wizard of Oz“ konzipiert. In zwei aufeinander folgenden Pilotgruppen stellten wir diesen dann zur Verfügung und beobachteten das Nutzerverhalten. Ziel war herauszufinden, ob die Ergebnisse aus den Interviews einem Realitätscheck auch wirklich standhielten.

Was war das Ergebnis?

Leider war das Ergebnis in beiden Testgruppen identisch und negativ. Alle Nutzer fanden die Qualität der Antworten und Fragen hervorragend, aber kaum jemand nutzte das Produkt. Auch auf von und gestellte Fragen reagierte kaum jemand – obwohl die Fragen als „sehr gut“ beschrieben wurden. In Interviews gaben die Nutzer an, dass sie sich der KI überlegen fühlten und die Nutzung Menschen mit weniger Wissen empfehlen würden. Interessanterweise kam diese Aussage auch von Menschen, die auf einer sehr niedrigen Wissens- und Erfahrungsstufe standen. Da es keinen einzigen „Power User“ in den Pilotgruppen gab, war das Ergebnis des Experiments klar: Wir fanden die Idee besser, als unsere Nutzer.

Was kann man als Product Owner tun?

Ich stand vor der schweren Entscheidung als Product Owner, weiter in das Projekt zu investieren und letztendlich einen sechsstelligen Betrag aufzuwenden, um die KI in einen Zustand zu versetzen, der ordentlich funktioniert – oder das Projekt einzustellen. Ein weiteres Experiment erschien uns nicht sinnvoll, da wir die Ergebnisse bereits in zwei aufeinander folgenden Pilotgruppen repliziert hatten. Die Interviewrückmeldungen waren ebenfalls eindeutig. So kam es, dass ich den Wert für das Unternehmen maximieren musste, indem ich die Entwicklung an Skyler einstellte.

Fazit

Die Arbeit als Product Owner ist manchmal auch emotional involvierend, da man ein lieb gewonnenes Produkt in manchen Fällen auch abkündigen muss. Es hilft, wenn man als Product Owner zwar liebt, was man tut – aber sich nicht in das verliebt, was man getan hat.

Wenn du mehr erfahren möchtest, lies gerne die ausführliche Fallstudie oder melde dich zu unserem Newsletter an.

 

 

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