Damit du einen Eindruck bekommst, was wir als Agile Coaches den lieben, langen Tag so treiben (außer Kaffee zu trinken) und um dir ein Bild davon zu vermitteln, was aus unserer Sicht einen Agile Coach von einem Scrum Master unterscheidet, schauen wir in diesem Blogbeitrag unter die Motorhaube von ValueRise Consulting.

Was tun wir?

Unsere Aufgabe als Agile Coaches bei unseren Kunden besteht darin Scrum Master, Product Owner und „agile“ Führungskräfte dazu zu befähigen ihren Job richtig gut machen zu können. Wir unterstützen die handelnden Personen bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung ebenso wie bei der Evolution der gesamten Organisation. Das heißt, wir helfen den handelnden Personen dabei auch übergreifende Impediments zu visualisieren, zu analysieren und zu lösen.

Wie tun wir das?

Indem wir je nach Bedürfnis des individuellen Menschen, Teams oder einer Abteilung gemeinsam erarbeiten, welche Bedarfe vorhanden sind – durch Vermittlung von Methoden und Fähigkeiten, die dabei helfen die gesetzten Ziele besser zu erreichen. Die Haltung, die wir hier vorrangig einnehmen ist die Haltung eines Coaches (Coaching steht für „Hilfe zur Selbsthilfe“), um den Menschen zu ermöglichen ihre eigenen Stärken und Schwächen zu reflektieren sowie gezielt daran arbeiten zu können. Wir stellen also nicht nur Methodenwissen zur Verfügung und moderieren Workshops, sondern stellen auch jede Menge Fragen, um unseren Kunden dabei zu helfen, hilfreiche Erkenntnisse zu erlangen und in ihrer Rolle zu wachsen.

Wo liegt der Unterschied zum Scrum Master?

Wenn du dir die Pyramide der Impediments vor Augen führst, wirst du feststellen, dass wir bisher nur Aufgaben beschrieben haben, die auch ein Scrum Master erfüllen soll. In vielen Unternehmen ist es allerdings so, dass Scrum Master eher auf den unteren drei Ebenen aktiv sind, während die Agile Coaches die obersten beiden Level adressieren, also die übergreifende Organisationsentwicklung. Das hängt einerseits mit einer hierarchischen Weltsicht vieler unserer Kunden zusammen, andererseits spielen aber auch Kompetenz und Erfahrung der vorhandenen Scrum Master eine wesentliche Rolle. Eigentlich sind Scrum Master und Agile Coach also für das gleiche Aufgabenspektrum verantwortlich – der Fokus prägt sich in der Praxis aber häufig unterschiedlich aus, solange die vorhandenen Scrum Master noch relativ neu in ihrer Rolle sind. Der benötigte Reifegrad und die zu beherrschenden Fähigkeiten im Bereich der Organisationsentwicklung sind hoch – das kann niemand von Anfang an.

Ein weiterer Unterschied, dem wir in der Praxis häufig begegnen ist, dass von Scrum Mastern erwartet wird, nur „Scrum“ als Methode zu beherrschen, während Agile Coaches eine Vielzahl von agilen Methoden im Detail anwenden können. Diese Sicht weicht zwar von unserer ab – wir glauben, dass jeder Scrum Master die gängigsten Methoden beherrschen sollte – ist aber dennoch üblich.

Zuletzt ist noch anzumerken, dass gerade in eher hierarchisch orientierten Unternehmen die höheren Führungskräfte lieber auf einen „Agile Coach“ hören, als auf einen „Scrum Master“. So kann ein Agile Coach die Richtung der Veränderung vorgeben, während von so manchem Scrum Master erwartet wird, sich innerhalb der bestehenden Grenzen der Organisation zu bewegen.

Wie sieht der Alltag eines Agile Coaches aus?

Der Alltag eines Agile Coaches gleicht dem eines Scrum Masters. Grundsätzlich ist sehr viel Kommunikation nötig und man folgt dem empirischen Prinzip Transparenz herzustellen, gefundene Probleme zu analysieren und mit den Betroffenen zu verändern. Je nach Auftrag haben wir manchmal ein eigenes Team, bei dem wir agile Methoden einführen und die Mitarbeiter des Kunden ausbilden. Wir leben also vor, wie es laufen sollte und ziehen uns dann Stück für Stück zurück, um Scrum Master und Product Owner des Kunden die Bühne zu überlassen.

In anderen Fällen haben wir kein eigenes Team, sondern sind für ein „Meta-Team“ zuständig. Meist besteht dieses aus Scrum Mastern, Product Ownern und Führungskräften des Kunden und neben der Ausbildung dieser Menschen liegt der eigentliche Fokus darauf, die bestehende Organisation zu optimieren.

Typische Aufgaben für uns sind:

  • Scrum-Einführungen auf der grünen Wiese, meist auf der Teamebene
  • Agile Transformationen, meist auf Bereichs- oder Unternehmensebene
  • Bereits gescheiterte agile Transformationen korrigieren/retten
  • Agile Skalierungen von einem Team auf zehn, zwanzig oder fünfzig Teams
  • Grundverständnis für Agilität schaffen

Wie sieht das operativ im Alltag aus?

Wir sind grundsätzlich vier Tage pro Woche für unsere Kunden im Einsatz. Einen Tag pro Woche nutzen wir, um uns weiterzubilden, mit unseren Kollegen schwierige Probleme zu wälzen, coole Ideen auszuprobieren oder einfach nur Dinge zu tun, auf die wir Lust haben. Dieser Teamtag ist wichtig und sorgt für unseren Zusammenhalt. Außerdem können wir hier die Batterien aufladen, wenn uns ein Projekt gerade „schlaucht“.

Im Moment passiert das fast zu 100% remote. Wir arbeiten also aus dem Home-Office heraus mit Videokonferenzen und virtuellen Whiteboards. Diese Form zu arbeiten hat allerdings ihre Grenzen. Daher gehen wir davon aus, dass wir mittelfristig etwa zu 40 Prozent bei unseren Kunden vor Ort sein werden und in Zukunft noch 60 Prozent remote arbeiten können. Je nachdem, wo das jeweilige Projekt ist, kann das also auch 1-2 Übernachtungen pro Woche in einem Hotel bedeuten. Zwar versuchen wir – je nach der persönlichen Situation unserer Kollegen – primär Projekte anzunehmen, die „heimatnah“ sind, allerdings funktioniert das nicht in allen Fällen. Dominik hat dieses Jahr zum Beispiel einen Kunden in Hannover, der ab und zu eine Übernachtung notwendig macht.

Wenn wir das möchten, können wir auch Projekte wählen, die keine Vollauslastung erfordern. Das ermöglicht es uns dann, mehrere Projekte parallel zu betreuen. Das ist sehr spannend und abwechslungsreich – Langeweile kommt da keine auf. Ebenso sind die Projektdauern flexibel. Manche Projekte sind nach wenigen Monaten vorbei, andere dauern zwei Jahre. Je nach Vorliebe und Qualifikation kommt hier jeder Agile Coach auf seine Kosten.

Fazit

Aus unserer Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen dem „Agile Coach“ und einem „Scrum Master“. Allerdings nur theoretisch, denn in der Praxis haben unsere Kunden unterschiedliche Erwartungshaltungen an diese Titel, hören ihnen verschieden genau zu und setzen erheblich abweichende Fähigkeiten voraus. Die Aufgabe ist abwechslungsreich und zu großen Teilen durch den Agile Coach selbst gestaltbar. Um sich weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu bekommen, setzen wir auf ein Modell von vier Tagen Arbeit für den Kunden und einem Tag Arbeit mit unserem eigenen Team.

Hast du Fragen? Dann nimm gerne Kontakt mit uns auf.

Wenn dich die Aufgabe reizt und du Teil unseres Teams werden möchtest, bewirb dich mit wenigen Klicks.

Solltest du hingegen mit unserem hervorragenden Team arbeiten wollen, könnten unsere Beratungsprodukte interessant für dich sein.